Die Prozession von den Fracchie ist eine der am faszinierendsten religiösen Riten von Puglia, die seit ca. 400 Jahren in San Marco in Lamis am Karfreitag stattfindet. Die Fracchie haben die Form einer Fackel, deren Funktion ist, den Weg der Madonna im Bemühen um den toten Sohn zu erleuchten. Die Fracchie können eine Länge von 10-15 m und einen Durchmesser von 2 m haben. Der Rumpf wird in Längsrichtung geschnitten und dann mit Zweigen und Holzsplittern gefüllt, um die Form eines konischen Lagerfeuers zu erhalten. Schließlich wird der Rumpf auf einen kleinen Karren aus Eisen gelegt.
Die Herkunft
Der Ritus stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert, nach der Bebauung der Kirche Addolorata aus religiösen Gründen für praktische und funktionale Befürdnisse. Wegen des Standortes der Kirche außerhalb der Stadt, dachten die Gläubigen, dass diese Fackeln der Madonna helfen könnten, um ihren Sohn zu finden.
Der Karfreitag
Am Karfreitagabend sind die Fracchie bereit für die Prozession. Kinder, Jugendliche und Erwachsene tragen traditionelle Kleidung. Die Statue von Addolorata wird von acht Männern getragen und sie hat eine schwarze Kleidung mit einem langen Umhang an. Über dem Kopf hat sie einen Heiligenschein und ihre Augen sind zum Himmel gerichtet. Nach der Prozession sind die Fracchie bereit zu gehen. Auf dem Weg fällt die Glut und die Flammen zwingen die Leute, an den Wegesrändern zu gehen. Nachdem die Fracchie die Prozession von der Madonna begleitet haben, werden sie auf dem Platz Oberdan gelöscht. Schließlich werden sie zu dem Ort, wo sie gebaut werden, getragen. Nach ein paar Tagen wird das verbrannte Holz geborgen und Unverbranntes wird für nächstes Jahr benutzt.